Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen und zentralen Aufgaben im Bereich der pflanzengenetischen Ressourcen sind in Deutschland durch das
"Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Kulturpflanzen"
des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz festgelegt. Mit der Verabschiedung im Jahre 2002 (Neufassung 2012)
wurde ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigen und effizienten Systems für die Erhaltung und Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen
für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland geschaffen. Die Umsetzung dieses Programms wird durch den Beratungs- und Koordinierungsausschuss
für genetische Ressourcen landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Kulturpflanzen (BEKO) begleitet. Die zentrale nationale Dokumentation zu
pflanzengenetischen Ressourcen erfolgt durch das Nationale Inventar PGRDEU, welches u.a.
Angaben zu Ex-situ-Beständen in deutschen Genbanken und weiteren Spezialsammlungen sowie erste Angaben zum In-situ-Vorkommen von Wildarten und Landsorten beinhaltet
Auf internationaler Ebene nimmt seit 2004 im Besonderen der Internationale Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft
Einfluss auf die nachhaltige Nutzung von pflanzengenetischen Ressourcen. Mit dem Vertrag verpflichten sich die Vertragsstaaten – also auch Deutschland –
pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Hervorzuheben ist besonders,
das im Rahmen des Internationalen Vertrages geschaffene Multilaterale System, welches für die Vertragsparteien einen erleichterten Zugang zu etwa
60 Kultur- und Futterpflanzen vorsieht. Unter anderem beinhaltet der Internationale Vertrag Regelungen für eine Aufteilung der sich aus der Nutzung
pflanzengenetischer Ressourcen ergebenden Vorteile. Diese umfassen Informationsaustausch, Zugang zu und Weitergabe von Technologie, Kapazitätsaufbau
sowie Aufteilung der finanziellen und sonstigen Vorteile aus der Vermarktung von Produkten. Derzeit haben bereits 135 (Stand 6/2015)
Staaten den Internationalen Vertrag unterzeichnet.
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